Böllerschützen der Sportschützen Ruderting e.V.

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Sicher haben sich das schon viele gefragt.

Es ist ein altes Brauchtum, das sich von Tirol ausgehend, über das bayerische Oberland auch bei uns verbreitet hat. Mit Lärm wurden früher böse Geister, vor allem aber auch der Winter vertrieben. Eine Urform der jetzt kleineren Hand- und Schaftböller waren eine Art Kanone mit riesigem Schalltrichter. Mit diesen Ungetümen wurde sogar versucht, Hagel- und Gewitterwolken aufzulösen. Eine Methode, die nicht gerade von Erfolg gekrönt war.

Böller dienten auch als Warnung vor Gefahren, z.B. bei Ausbruch eines Feuers. Dank moderner Methoden ist das heute nicht mehr notwendig und das Wetter nimmt man halt wie es kommt. Heutzutage wird nur noch bei feierlichen Anlässen geschossen.

1994 entschlossen sich einige Rudertinger Schützen, die Böllerprüfung abzulegen. Böse Zungen behaupten, weil die nichts mehr treffen. Dem wird aber von allen Beteiligten heftig widersprochen. Mittlerweile ist die Gruppe über 30 Männer und Frauen angewachsen.

Bei Bedarf werden die einzelnen Schussfolgen trainiert. Dies geschieht bei einem abgelegenen Waldstück, welches vom Altbürgermeister Josef Schätzl zur Verfügung gestellt wurde. Da es sich um Brauchtum handelt, ist eine Behördliche Genehmigung nicht erforderlich. Die jeweilige Gemeinde und auch die Polizei werden jedoch vorab informiert. Bei allen runden Geburtstagen, Schützenhochzeiten, Vereinsjubiläen und Dorffesten wird geschossen. Auch bei einem Begräbnis eines verstorbenen Schützen-mitgliedes wird mit 3 Böllerschüssen die letzte Ehre erwiesen.

Wenn Sie also in von ungewohntem Lärm erschreckt werden, ärgern Sie sich bitte nicht, sondern freuen Sie sich mit den Jubilaren und genehmigen Sie sich selber einen Schluck. Sollte jemand Interesse haben, sich die ganze "Sache" mal anzuschauen, wenden Sie sich bitte an den Schussmeister Josef Grübl oder an das Schützenmeiszeramt.

Josef Grübl Referent Böller

Wie werde ich Böllerschütze?

Persönliche Eigung + Zuverlässigkeit + Mindestalter 21 Jahre + Körperlich und geistig gesund

Zuerst ist bei der für den Wohnsitz zuständigen Verwaltungsbehörde eine sogenannte Unbedenklichkeitsbescheinigung zu beantragen. Wenn Diese vorliegt, kann bei einem anerkannten Lehrgangsträger an einem Lehrgang zur Erlangung der Fachkunde teilgenommen werden. Dieser Lehrgang schließt mit einer Prüfung und dazugehörigem Zeugnis vor dem Gewerbeaufsichtsamt ab. Mit diesem Zeugnis kann man bei der zuständigen Verwaltungsbehörde die Erlaubnis nach § 27 Sprengstoffgesetz (SprengG) beantragen. Die Erlaubnis ist in der Regel für fünf Jahre gültig und muss rechtzeitig vor Ablauf verlängerung werden.

 

Mitgliedschaft   Böllerschützenordnung des BSSB   Formulare zum SprengG (Antrag/Verlängerung)

Chronik der Böllerschützen Ruderting

Ein denkwürdiger Tag für die Sportschützen Ruderting ist der 6. Mai 1994. An diesem Tag legen nämlich in Ruderting einige Schützen den Grundlehrgang und die Prüfung für den Umgang mit Handböllern bzw. Kanone ab. Teilgenommen und bestanden haben: Bauer Hans, Beccard Uli, Eckl Manfred, Frisch Alois, Frisch Alois jun., Götz Annemie, Götz Peter, Hagelmüller Walter, Heiß Otto, Sagmeister Peter, Schreder Konrad und Öller Peter.

Warum überhaupt diese Prüfung? Bereits vor 1994 wurde von einigen Schützen die Gründung einer Böllergruppe angeregt. Böse Zungen behaupten später, weil die Teilnehmer beim Sportschießen nichts mehr treffen würden. Nachdem man beim Böllern nichts treffen darf, wäre eine Böllergruppe die ideale Lösung. Blödsinn. Der Hauptgrund ist sicher das Auftreten anderer Vereine bei Festlichkeiten. Es war schon ein tolles Bild, wenn man den Freyunger`n oder den Otterskirchner`n zusah. Einheitlich ge-kleidet, in geordneter Formation, stehen sie da und man konnte die Schussfolgen bewundern. Am beeindruckendsten war sicher der Krach. Es gibt für Schützen nichts schöneres, als wenn`s richtig scheppert und nach Pulver riecht.

Treibende Kraft und somit der Motor der Rudertinger Böllergruppe ist sicher Otto Heiß. Seinem ständigen bohren und „geht`s weiter“ und „toat`s“ und „Du muaßt aa mit toa“ haben die Sportschützen die Gründung der Böllergruppe zu verdanken. Die eingangs erwähnten Schützen legen also die Prüfung ab und erhalten im Sommer 1995, Behördenmühlen mahlen langsam, die Erlaubnis vom Landratsamt Passau.

Böllerkanone.pngDer Verein kauft 5 Böller, damit der Schießbetrieb aufgenommen werden kann. Hier gebührt der Vorstandschaft, mit 1. Schützenmeister Konrad Schreder, besonderer Dank. Einige Schützen legen sich selbst einen Hand- oder Schaftböller zu. Ein Blickfang ist sicher die selbstgebaute Kanone der Frisch`n.

Ab diesem Zeitpunkt wird unter den kritischen Augen und Ohren vom Heiß Otto, jeden letzten Samstag im Monat, ab 14 Uhr trainiert. Schließlich muss der Ladevorgang und die Schussfolge ja reibungslos klappen. Manches Kopfschütteln und des Öfteren ein Blick zum Himmel muss man da vom Otto sehen. Einer seiner Lieblingssprüche ist: „Des klingt, wia wann a Goaß auf a Trommel sch…“. Nach dem Training wird meist im Schätzlhof Manöverkritik abgehalten und der Otto kann sich bei einem Weizen entspannen.

Im Laufe des Jahres 1996 kommen weitere Mitglieder dazu. Es sind dies: Hammerl Werner, Leonhard Harald, Schwanzer Reinhold, Seibold Josef, Stadler Martin, Stetter Bernhard, Wallner Helmut.

Weitere Mitglieder folgen 1997. Schätzl Josef, Seibold Erich, Seidl Frank, Thaler Armin.

 

Am 21. Februar 1997 wird eine Böllersitzung abgehalten. Nachstehend die wichtigsten Punkte:

Beitrag: Ein Monatsbeitrag von DM 5,00 wird festgelegt. Das Geld wird für Trainingspulver und für gemütliche, gemeinsame Stunden verwendet.

Training: Es wird weiterhin am letzten Samstag im Monat um 14 Uhr stattfinden. Hier wird besonders dem Schätzl Sepp für die Bereitstellung des Trainingsplatzes gedankt.

Wann wird geschossen: Bei runden, ab dem 50-sten Geburtstag, Hochzeiten von Mitgliedern, falls gewünscht bei Dorffesten und Beerdigungen. Bei den Geburtstagskindern wird das Einverständnis der Jubilare eingeholt – es spielt auch die Wohngegend des Einzelnen eine Rolle.

Ein klärender Artikel, warum geböllert wird, verfasst Peter Götz zum Abdruck im Gemeindeblatt.

Hüte: Thema wurde vertagt – sehr zur Freude vom Eckl Manfred.

Fehlerahndung: Weil es für Einzelne sicher sehr kostspielig wäre, wird darauf verzichtet – allgemeines Aufatmen.

 

In den Jahren 1996 und 1997 wird eine einheitliche Kleidung diskutiert, beratschlagt und nach langem Hin und Her schließlich gekauft. Der Verein zeigt durch einen kräftigen Zuschuss seine Unterstützung. Warum eine einheitliche Kleidung notwendig ist und wie diese zustande kommt, zeigen die nachstehenden Bilder.

Boeller-Kleidung.jpg

Hurra, endlich paßt´s.

 

Niederschrift zur Böllergruppenbesprechung am 27.1.1999

Teilnehmer: Heiß Otto, Eckl Manfred, Wallner Helmut, Seibold Erich, Lippert Hans, Götz Annemie, Götz Peter 

1. Christkindlanschießen: Am Hlg. Abend das Christkindlanschießen durchzuführen, ist wegen der vielen auswärtigen Schützen fast nicht möglich. Das Einverständnis von Pfarrer Krell wäre auch einzuholen. Dieser Punkt wird vertagt.

2.Neujahrsanschießen: Auch hier ist der Zeitpunkt, 31.12. 24 Uhr äußerst ungünstig, da bei den Böllern doch etliche Trunkenbolde zu finden sind und diese zu dieser Uhrzeit nicht mehr schusssicher sind. Als Ersatz käme der 1. Januar in Frage. Dieser und Punkt 1 wird bei nächster Gelegenheit besprochen.

3. Fahnenbitten der Freyunger: Hier wird selbstverständlich geböllert. Um vollzählige Beteiligung wird gebeten. Der Termin wird bekannt gegeben. Für den anschließenden Umtrunk ist Standvermögen und ein guter Magen unbedingt erforderlich.

4. Kotzn: Die meisten unserer Mitglieder haben ihren Geburtstag im Winter. Weil es beim Böllern beinahe schon zu kleineren Erfrierungen gekommen ist, wird der Ankauf einer wärmenden Kotze angesprochen. Angebote werden bei Jagd Hammer und anderen Anbietern eingeholt. Der Ankauf wird wieder mit allen abgesprochen.

5. Weisert: Bekommt ein Böllermitglied Nachwuchs, wird die Tradition des „Weisertgehens“ wieder- belebt. Ein Präsent im Wert von DM 100,00 wird überreicht.

6. Krankenhausaufenthalt: Hier wird ein Präsent von ca. 40,00 DM überreicht. 

7. Grillparty: Termin ist der 10. Juli 1999 im Schützenhaus. Das Fleisch wird wieder von Elfriede und Erich Seibold gestiftet.

8. Weinfest: Wir schießen in der Halbzeit des Fußballspieles 5 Schuss. Die in 1998 durchgeführten 10 Schuss haben sich als zu lang erwiesen.

Die Besprechung verläuft zum Großteil in entspannter, friedlicher und verräucherter Atmosphäre.

Der zweite Schützenmeister, Hans Lippert wird jedoch etliche Male scharf angegriffen. Dieser hatte eine Scheibe der Vorderladerschützen, zwar schon etwas angestaubt, aber immerhin noch im Besitz einer nicht mehr bestehenden Gruppe einem Schützen zur weiteren Verwendung übergeben. Hier stehen Schadenersatzforderungen in noch nicht bekannter Höhe im Raum.

 

Vollständige Böllerchronik (PDF)

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